Handbuch für Triathleten: Schwimmen – die wichtigsten Tipps

Olimp Sport Nutrition
2020-08-11
Handbuch für Triathleten: Schwimmen – die wichtigsten Tipps

Ein bekanntes Sprichwort sagt: Starte, wie Du willst, auf den Endspurt kommt es an. Beim Triathlon ist jede Etappe extrem wichtig für das Endergebnis im Wettkampf! Schwimmen steht am Anfang eines jeden Wettkampfs, was sich auf die späteren Etappen auswirken kann. Was sollte man darüber wissen und welche Fehler vermeiden?

Kleine Distanz von großer Bedeutung

Schwimmen ist die erste Disziplin bei jedem Triathlon und zugleich der kürzeste Abschnitt des gesamten Wettbewerbs. Aus diesem Grund wird es von vielen Sportlern stiefmütterlich behandelt und als weniger wichtig gesehen, was nicht nur während der Vorbereitung, sondern auch während des Wettkampfes ein schwerwiegender Fehler ist. Gerade beim Schwimmen kann der größte Fehler gemacht werden, nämlich das Aufbringen eines übermäßigen Energieaufwandes. Ein Kräfteverlust gleich zu Beginn des Wettkampfs wirkt sich weitgehend auf die spätere Leistung in den anderen Disziplinen aus. Lassen wir uns nicht von der kurzen Strecke täuschen – selbst ein paar hundert Meter Schwimmen, scheinbare keine große Herausforderung, können ausschlaggebend für unsere spätere Lage und Form sein.

Wie trainiert man Schwimmen für den Triathlon?

Wenn die erste Disziplin Ihre „Achillesferse“ ist, sollten Sie ihr sicherlich mehr Aufmerksamkeit widmen als dem Laufen und dem Radfahren. All dies, um Formdefizite auszugleichen und das richtige Maß an Leistungsfähigkeit zu erreichen. Zu diesem Zweck sollten Sie also im Trainingszyklus häufiger schwimmen. Dadurch kann sich der Körper besser an die Wassertemperatur anpassen, wodurch viele unerwartete Überraschungen (z. B. übermäßige und vorzeitige Abkühlung des Körpers oder unerwartete Muskelkrämpfe) vermieden werden können.

Beim Triathlon-Schwimmen sollte das Hauptaugenmerk auf der Navigation liegen. Die Übung der Richtungskontrolle beim Freiwasserschwimmen spart Zeit und Energie für andere Disziplinen, zumal die Markierungen auf der Route bei schlechten Wetterbedingungen möglicherweise sehr weit verstreut oder schlecht sichtbar sein können. Viele Profisportler betonen, dass für erfolgreiches Triathlon-Schwimmen eine gute Navigation entscheidend ist.

Es lässt sich kaum bestreiten, dass ein Training im Schwimmbad mit Freiwasserschwimmen überhaupt nicht vergleichbar ist. Vor Beginn des Wettkampfs ist es empfehlenswert, die voraussichtlichen Wettkampfbedingungen zu simulieren und sich für Schwimmen in nahe gelegenen Seen zu entscheiden. So findet sich die Gelegenheit zum Optimieren der oben erwähnten Navigation und zum allmählichen Anpassen des Körpers an eine sich ändernde Wassertemperatur. Denken Sie daran, dass sich in beiden Fällen (d. h. sowohl im Schwimmbad als auch im Freiwasser) das Trainieren im Neoprenanzug lohnt, um den Körper an den bevorstehenden Wettkampf zu gewöhnen.

Ein wertvoller Tipp für Triathlon-Teilnehmer ist das sog. Schwimmen im Tunnel, d.h. hinter einem anderen Wettkämpfer. Nach der ersten Minute des Schwimmens lohnt sich diese Methode für:

  • das Erleichtern der Navigation und das Einhalten der korrekten Richtung,
  • die Nutzung der vom Konkurrenten erzeugten Wasserströmung zum Sparen der eigenen Kräfte,
  • die Aufrechterhaltung des mentalen Komforts – so entsteht das Gefühl, ein gutes Tempo zu halten und nicht das Schlusslicht im Wettbewerb zu sein.

Anpassung des Starts an die eigenen Fähigkeiten

Einer der häufigsten Fehler unter Triathleten (insbesondere bei unerfahrenen Wettkämpfern) ist ein dynamischer Start und der sprichwörtliche Versuch, „mit dem Kopf durch die Wand“ zu kommen. Man kann oft beobachten, wie Wettkämpfer auf den ersten Metern der Strecke beträchtliche Energiemengen aufwenden, um nach wenigen Augenblicken die Kräfte zu verlieren und zurückzubleiben. Ganz zu schweigen davon, dass sie noch zwei weitere Disziplinen zu meistern haben!

Deshalb lohnt es sich, die Kräfte an den Absichten zu messen und ruhig zu starten, ohne sich von Emotionen mitreißen zu lassen. Ein langsamer Start und allmähliche Beschleunigung auf der Strecke ermöglichen eine proportionale Verteilung der Kräfte, und damit auch ein viel leichteres Überholen der anderen Teilnehmer. Dadurch wird eine vorzeitige Erschöpfung vermieden und ausreichend Energie für den Rest des Wettkampfes gespart.

Zusammenstöße meiden und Kräfte sparen

Die große Anzahl an Wettbewerbsteilnehmer birgt die Gefahr einer direkten Kollision oder eines Zusammenstoßes auf der Strecke, sei es vorsätzlich oder versehentlich. Es kann durchaus vorkommen, dass ein anderer Teilnehmer in unsere Bahn gerät. In einem solchen Fall ist es ratsam, auf einen direkten Kampf mit dem Rivalen zu verzichten und wieder den Raum für sich selbst zu finden und zur Seite zu schwimmen. So wird eine ausreichende Bewegungsfreiheit ohne unnötigen Stress und Kräfteverlust aufrechterhalten und vor allem die Gefahr einer unnötigen Muskelübersäuerung verringert.